Samstag, 1. November 2008

New York, New York


Wir waren von Dienstag bis Freitag in der Stadt, von der Sinatra singt, dass sie niemals schläft. Dies konnten wir kleinkindbedingt nicht verifizieren, doch beeindruckend war es trotzdem. Zusammen mit Sophias Patentante und ihrem Bruder machten wir die Stadt "unsicher". Manhattan muss man einfach selbst erlebt haben, um einen Eindruck von der Größe dieser Wolkenkratzer zu gewinnen. Der Blick aus dem Central-Park auf die Häuserfront an der Fifth-Avenue war für uns nur surreal.
Surreal war auch das Woody-Allen-Sandwich, dass sich Jochen in einem bekannten (und gar nicht mal so teuren) jüdischem Restaurant bestellte. Eigentlich hätte uns schon die Frage des Kellners, "are you sure?", stutzig machen sollen. Doch ein richtiger Mann stellt sich der Herausforderung. Nach einer Stunde hatte Jochen allerdings den Kampf gegen das 750 Gramm schwere (obgleich koschere) Rindfleischsandwich vernichtend verloren...

Nachdenklich hat uns die große Lücke von Ground Zero gemacht. Hier wird zur Zeit kräftig gebaut. Auch wenn dort demnächst der Freedom-Tower stehen wird, stößt man doch immer wieder auf den 11. September, sei es durch Gedenktafeln für die getöteten Feuerwehrleute oder durch persönliche Geschichten. Bei einer Taxifahrt erzählte der Fahrer Jochen, dass seine Frau an diesem Tag nur unweit des World-Trade-Centers gearbeitet hat. Aus seiner Erzählung war auch nach sieben Jahren noch die Angst dieses Tages abzuspüren.

Am Donnerstag waren übrigens Deutsche die Stars des Tages. Tokio-Hotel waren für ihr letztes Konzert am Broadway. Wir wunderten uns schon vom Weiten, warum eine so große Anzahl von minderjährigen Mädchen, recht auffällig geschminkt und gekleidet, hinter langen Wegbegrenzungen wohl schon seit Stunden froren. Jochen fragte vorsichtig nach. Plötzlich brach ein lautes Geschrei aus, als Jochen ihnen erzählte, dass er aus Deutschland ist.
Vor ein paar Monaten gab es einen Artikel in der Zeitung, dass durch die Welttournee von Tokio-Hotel das Interesse an der deutschen Sprache unter Minderjährigen im Ausland stark zugenommen hat. Vielleicht nicht das Schlechteste!

Keine Kommentare: