Donnerstag, 27. November 2008

College-Football

Als Jochen noch an der Uni Mainz für eine Saison Football gespielt hat, ging es beim Spiel vor allem um das fünfte Quarter - in der Kneipe. Beim Uni-Football in Amerika ist den Spielern noch nicht mal erlaubt, überhaupt Alkohol zu trinken. Und auch sonst beschränken sich die Ähnlichkeiten im Grunde auf das „Football-Ei“ und das Regelwerk.
Durch einen Bekannten in der Deutschen Gemeinde kamen wir an Spielertickets des Footballteams der University of Virginia, waren beim Spiel ganz nah dran an der Mannschaftszone und konnten uns nach dem Spiel noch mit Yannick ein wenig unterhalten. „Professioneller als die Bundesliga“, so der Kommentar von Yannick, der nun das zweite Jahr als Kicker im Footballteam der University of Virginia spielt (als ehemaliger Fußballer ist er ein gefragter Kick-off Spieler - wir verzichten an dieser Stelle auf weiter Erklärungen der Footballregeln...)
Den Footballern an der Uni wird einiges abverlangt. Yannick hat sechs mal in der Woche vier Stunden Training, in der Saison jedes Wochenende ein Spiel und dazu ein Vollzeitstudium an der Uni. Aber der Gegenwert lässt sich auch sehen. Kostenfreies Studium (bei 35.000 Dollar Studiengebühr im Jahr ist das eine ganze Menge Geld). Dazu sind Kost und Logis komplett frei. Zu den Spielen wird man grundsätzlich nur in der Buisness-Class geflogen und direkt vom Flughafen am Rollfeld mit dem Mannschaftsbus abgeholt. Übernachtet wird nur in fünf Sterne Hotels - übrigens auch bei Heimspielen, um zu verhindern, dass die Spieler abends noch um die Häuser ziehen und trinken.

Es geht um viel Geld beim College Football. Die Football-Ligen der Unis in den USA sind nach der NFL die populärsten und die Spiele werden vom Fernsehen live übertragen. Die Mannschaften sind sehr bedeutend für das Selbstverständnis der Universitäten und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Studenten. Besonders wenn dabei alte Rivalitäten gepflegt werden können (z.B. Yale gegen Harvard). Dass sich ein Zugehörigkeitsgefühl auch über das eigene Studium hinaus für die Uni durchaus lohnt, konnten wir vor Ort in Charlottesville erfahren. Die University of Virginia baut nämlich zur Zeit für 125 Millionen Dollar eines neues Basektballstadion - allein aus Spenden von Ehemaligen finanziert!

Keine Kommentare: