Montag, 29. September 2008

Das amerikanische Gesundheitssystem - live!

Nun haben wir ihn hinter uns: unseren ersten Besuch beim Frauenarzt! Es stand eine ganz normale Vorsorgeuntersuchung an, was in der Schwangerschaft ja immer ein besonderer Termin ist. Und diesmal noch mal spannender, weil man beim Ultraschall (endlich) das Geschlecht erkennen können müsste. Neugierig? Wir waren’s auch!
Und der ganze Arztbesuch war eine spannende Erfahrung. Steffi dachte immer, dass sich ihre Frauenärztin in Deutschland viel Zeit genommen hat. Aber im Vergleich zu hier, ist sie da regelrecht knapp abgekanzelt worden. Wir haben gute 2 ¼ Stunden in der Praxis verbracht und davon vielleicht insgesamt eine ¾ Stunde gewartet.
Aber von vorne: Los ging’s mit der Anmeldung, wo wir tatsächlich so ein Clipboard mit einem Fragenzettel bekommen haben, wie man das aus den amerikanischen Serien und Filmen so kennt. Und was die alles wissen wollten! Klar, dass nach Steffis Krankengeschichte gefragt wird. Aber wozu muss man wissen, mit wie vielen Kissen sie schläft? Und was interessiert den Frauenarzt, ob sie sich schon mal den Arm gebrochen hat?
Nun gut, zunächst führte dann die Sprechstundenhilfe die standardisierten Voruntersuchungen (wiegen, Urinprobe, Blutabnahme) durch. Nach einem recht ausführlichen Vorgespräch mit dem Arzt kam dann endlich die eigentliche Untersuchung. Steffi wollte sich immer hinlegen und schon mal innerlich auf die Dinge vorbereiten, die da so gemacht werden müssen. Aber nein! Erst wurde sie abgehört, dann in Augen und Ohren geschaut, um ihr schließlich mitzuteilen, dass auch mit ihren Zähnen alles in Ordnung ist. Beim Frauenarzt wohl gemerkt!
Schließlich endeten wir tatsächlich irgendwann bei der gynäkologischen Untersuchung und konnten unser viertes Familienmitglied fröhlich auf dem Ultraschall herumzappeln sehen. Das Gerät war deutlich besser als das von Steffis Ärztin in Deutschland (sogar mit integriertem EKG und teilweise in bunt!), so dass wir sogar auch was erkennen konnten. Während wir uns an den Bildern erfreuten hat der Arzt das komplette Kind vermessen (etwa 20 cm groß und 235 g). Aber mit dem erfreulichen Ergebnis, dass alles in Ordnung ist und wir wahrscheinlich ein weiteres Mädchen bekommen! Er hat zwar in etwa 15 Ultraschallbilder gemacht, aber wir haben leider keins davon abbekommen.
Es folgte noch ein ellenlanges Nachgespräch, in dem er erzählte, dass er auch die Entbindungen persönlich vornimmt, sprich tatsächlich einen 24 Stunden Job hat. Für uns ist das super, weil man ihn jederzeit anrufen kann und er uns zugesichert hat, innerhalb von spätestens zehn Minuten zurück zurufen. Aber mit ihm tauschen möchte ich nicht!
Alles in allem ist das ein super Service, auch wenn für uns einiges etwas überkandidelt erschien. Bezahlt wird natürlich sofort in cash oder mit Kreditkarte. Wollen wir nur hoffen, dass unsere Versicherung das tatsächlich auch alles bezahlt!!!

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