Mittwoch, 7. Januar 2009

Holt uns hier raus!

Eine Art Dschungelcamp mussten wir leider auf der Rückreise von Washington erleben, als wir über 30 Stunden auf dem Flughafen in Madrid fest saßen. Es fing bereits mit einer zweistündigen Verspätung der Maschine in Washington an, so dass wir den Anschlussflieger in Madrid eigentlich nicht bekommen konnten und deshalb auf eine spätere Maschine umgebucht wurden. Nach siebenstündigem Flug kamen wir sehr müde in Madrid an, nur um dann fest zu stellen, dass in Madrid das völlige Chaos herrschte. Fast alle Maschinen hatten Verspätung oder fielen aus. Vor den Informationsschaltern der Fluglinie Iberia sammelten sich Menschenschlangen von bis einer Stunde Wartezeit. Als wir endlich an der Reihe waren, bekamen wir nur das Gate mitgeteilt, an dem angeblich unser Flugzeug stehen sollte. Allerdings wurde uns auch mitgeteilt, dass uns unsere Tickets nur eine Möglichkeit (standby) für Sitzplätze einräumen würden. Wenn das Flugzeug voll wäre, könnten wir den Flug nicht bekommen. So hasteten wir völlig erschöpft zu besagtem Gate, wo allerdings weder ein Flugzeug, noch Fluggäste warteten - eine glatte Lüge der Fluggesellschaft. Um dann aber am Gate weitere Infos zu bekommen, hätten wir uns für schätzungsweise weitere drei Stunden in die Inforeihe stellen müssen. So hetzten wir wieder zurück, denn unser ursprünglicher Flieger stand mit bereits fünfstündiger Verspätung immer noch da. Also noch einmal Sicherheitscheck usw. Am Gate angekommen hieß es, dass wir mit unseren Tickets keinen Zugang hätten, weil das Flugzeug völlig ausgebucht sei. Spätestens zu diesem Zeitpunkt glaubten wir uns in einem völlig absurden Roman von Kafka zu bewegen. Um es kurz zu machen. Wir sind am nächsten Tag gegen 18 Uhr aus Madrid weggekommen. Hinter uns lag zu diesem Zeitpunkt eine weitere Odyssee von einem "Informations"schalter zum anderen, weitere Lügen und Fehlinfos der Fluggesellschaft Iberia, ein erfolgreicher Kampf um Plätze in einem Bus, der uns wenigstens eine Nacht im Hotel ermöglichte und am nächsten Tag weitere Stunden der Unsicherheit, ob das Flugzeug nach Frankfurt überhaupt abfliegt. Ach ja - Sophia hat am Flughafen Durchfall bekommen und kurz vor dem Abflug noch einmal gebrochen (ansonsten hat sie die ganzen Strapazen tapfer durchgestanden).
Mittlerweile haben wir uns einigermaßen wieder erholt und werden mit vielen, vielen anderen Betroffenen juristische Schritte prüfen. In der Süddeutschen Zeitung gibt es einen sehr zutreffenden Bericht über die Situation am Madrider Flughafen.

1 Kommentar:

schlunki hat gesagt…

Nichtsdestotrotz bzw. gerade deshalb: Willkommen zurück euch dreien!